wegkirchen – wolken – waden

03.07.16 lille vildmose – hals – fredrikshavn – jerup – 98 km

flaches dänemark, lange gerade asphaltbänder, etwas rückenwind, und schon flutschen die kilometer dahin! am beeindruckendsten heute das wolkenspiel mit verschiedenen schichten: weisse, graue, schwarze. dick sich ballende, flach sich ausbreitende. im meer gehen wolken und wasser ineinander über. mal sehen wir rechts über dem meer und zugleich links über dem land regenschwaden niedergehen, wir radeln trocken in der mitte. natürlich erwischt es uns auch ein wenig. aber nicht viel, zweimal retten wir uns rechtzeitig ins lokal… überall finden sich kleine loppemarked, garagenflohmarkt.

von egense bringt uns die fähre über den limfjord nach hals. wir werden den limfjord, der dänemark sozusagen teilt, an der westküste in thyborön wieder überqueren.

in melholt besuchen wir eine der „vejkirker“, die offen sind und sehr hübsch. es gibt einen prospekt mit kurzbeschreibungen aller weg- und offenen kirchen in jütland. die schmucke neoromanische melholt kirke hat eine besondere altartafel: nicht der gekreuzigte oder auferstandene ist zu sehen, überhaupt kein kreuz, sondern jesus und nikodemus im gespräch. der glaube als beziehungsgeschehen.

wir danken gott heute einfach mal dafür, dass wir soweit und so lange ohne ernste zwischenfälle gekommen sind. ist das nicht wunderbar?

typisches gespräch auf langen strecken. der vordere hört von hinten was, ruft nach hinten: „was isch?“, die antwort tönt nach vorne: „alles gut!“ – und weiter geht’s.

heute wieder ein idyllischer shelterplatz am jerupstrand. haben ein nettes gespräch mit einer ostdeutschen familie, die hier den nachmittag verbracht hat. wir sitzen zum abendessen und bloggen an der tischbank in den dünen mit abendsonne, hören und schauen den lerchen, möwen und gänsen zu. die waden und oberschenkel sind irgendwie etwas angestrengt…

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melholt kirke: jesus und nikodemus
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windkraft auf dänischem hof
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shelter jerup strand
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gruss an „hoffmänner“

5 Kommentare zu „wegkirchen – wolken – waden“

  1. das ist schön, wenn man lieb gewordene orte miteinander teilen kann. ihr werdet sicher in den nächsten tagen noch anderes bekanntes lesen.

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  2. lieber stephan, wir drücken dir die daumen, dass du standhaft bleibst inmitten der wogen von friki-pauki! du kannst ja schon mal anfangen dein eigenes freihalbjahr ins visier zu nehmen… wir schicken dir viel frische nordseekraft direkt vom skagerak! eva & andreas

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  3. Liebe Eva, lieber Andreas,
    ich habe es geschafft. Ich habe euch endlich wieder eingeholt, nachdem ich euch in den Pfingstferien sowohl in eurem Blog als auch auf google-maps „verloren“ hatte. Pfingsturlaub, Jubiläumsfest Friedenskirche, Pfarrkonvent und große Fußball-EM-Abende bei uns im Gemeindehaus, da bin ich nicht mehr hinterhergekommen. Heute habe ich mir so richtig schön Zeit genommen und habe euch wieder „eingeholt“ – das war immerhin von Norwegen über Schweden und nun seid ihr schon in Dänemark. Das ist echt der Wahnsinn!!! Eure Bilder, eure Berichte, und dann so etwas Schnuckeliges wie das shelter jerup strand, ich bin echt neidisch, was ihr da alles erlebt. Viele, die ich hier treffe, und mit denen ich über euch spreche, sagen oft: „Toll, was Schurys machen, aber das könnte ich mir für mich nicht vorstellen!“ Mir geht es anders: Ich finde es toll und könnte es mir so gut vorstellen. Anstattdessen „darf“ ich außer der Guten-Abend-Kirche nun auch noch die Geschäftsführung für Paulus übernehmen. Was freue ich mich da schon… Aber ihr habt ja geschrieben, dass ihr gar kein Heimweh nach Bietigheim habt. Und das soll auch so bleiben. Drum radelt fröhlich weiter, genießt es, und denkt nicht an uns, aber wisst, ich bin euch wieder „im Nacken“. Jetzt wird wieder jeden Tag nachgelesen und nachgeschaut, wo ihr seid.
    Bleibt Gott behütet auf allen euren Strecken – ich denke sehr oft an euch,
    Stephan

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  4. Liebe Schurys,
    drei Monate lang lesen wir Euren Blog mehr oder weniger regelmäßig. So mancher Ort wird uns in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten mal sehen.
    Seit gestern lesen wir hier aber ständig Ortsnamen, die wir vor zwei Jahren auch durchfahren haben – allerdings in Gegenrichtung – und denken an den schönen Urlaub zurück. Nicht mit dem Fahrrad haben wir die Strecke zurückgelegt, stattdessen mit zwei kleinen Kindern auf dem Rücksitz. Den Jerupstrand kennen wir auch noch gut. Wir hatten ihn mitten im August ganz für uns alleine. Im zu Jerup gehörenden Bratten-Strand hatten wir ein schönes großes Ferienhaus, die Fähre in Hals war ein Highlight für unsere Kids. 🙂
    Sofern ihr keinen Pausentag einlegt, dürftet Ihr morgen in Skagen vorbeikommen und damit das kurze Stückchen Ostsee auf Eurer Tour abschließen. Genießt weiterhin die Zeit und erholt Euch schön!
    Viele Grüße
    Anica und Adrian

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