verloren in friesland

02.08.16 dangast – wilhelmshaven – fedderwarden – jever – 52 km

heute ist frusttag: eva hat ihr handy verloren. in wilhelmshaven kann der mensch im laden nicht helfen, hat keine ersatz-simkarte! wir radeln weiter nach jever, aber auf dem kürzeren weg, mal wieder „über land“, an misthaufen und kühen, wiesen und feldern, höfen und kanälen vorbei.

auf einmal ein schild: achtung, „bosseln“, über 5 kilometer. „bosseln“ ist sozusagen strassen-bocchia, man wirft eine schwere kugel über eine längere distanz, auf der strasse, und muss das ziel mit möglichst wenig würfen erreichen. wir kennen das von kranenburg, dorfbosseln, immer einer gruppe mit kugel, leiterwagen, schnapsflasche ausgestattet, gegen andere gruppen, einmal rund ums dorf… kurz danach sehen wir auch schon die bosselnden männer, sie sind auf trainingstour, mit säckchen und langen stangen mit körbchen vorne dran, um den ball aufzusammeln, wenn er ins gebüsch gerollt ist.

in jever bekommt eva ein neues handy und zeit zum installieren. die juhe ist voll. pension „am elisabethufer“ mit stockrosen vor dem haus und englischen gepflogenheiten: wasserkocher und alles für tee oder kaffee dabei. super!

jever ist die stadt mit dem bier.

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gebosselt wird auf der strasse
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jever-brauhaus

regendusche und solebad

01.08.16 bremerhaven – sandstedt – övelgönne – jade – varel – dangast – 75 km

wir verlassen bremen durch den fischereihafen und das angrenzende industriegebiet mit vielen fischkontoren. auch bei „frosta“ kommen wir vorbei.

die weserfähre ist ausser betrieb, der busersatzverkehr kann nur drei fahrräder mitnehmen. da radeln wir einfach ein stück die weser rauf, bis sandstedt und nehmen dort die fähre. kürzen dann ab, gondeln ein wenig über land. övelgönne ist ein nettes dörfchen – da kommt der erste regen. wir schaffen es noch zur schutzhütte im „bürgergarten“, puhhh. beim zweiten guss einige kilometer weiter retten wir uns unter einige grosse kastanien. unsere tierische ausbeute heute neben den kühen, staren, gänsen, möwen: sieben störche und eine kleine schar ganz weisser silberreiher, die hatten wir noch nie zuvor. sogar auf dieser nebenstrecke begegnen uns andere reiseradler. einer mit einer pilgermuschel vorne dran, aufschrift „rome“. einer mit einer kanadischen flagge hinten dran.

am vareler hafen gibts kaffee und riesenkuchenstücke. in dangast biegen wir zum strandcamping ab, bauen schnell alles auf, brausen zum edeka – und gehen dann ins dangaster quellbad, das jodhaltige sole aus 500 metern tiefe in kühl und warm bietet, dazu ein richtig heisses dampfbad. zum abendessen gibt es zum erstenmal und ausnahmsweise dosenravioli, andreas‘ lieblingsdosenfrass. er guckt danach schon ganz glücklich…

manche von euch rechnen aus, dass wir nun bald am ende und wieder zuhause wären. es kommt aber noch ein stück deutschland, die niederlande mit vielleicht einigen inseln und ein stück belgien. nebenbei überlegen wir schon, welche routenoptionen wir dann haben: an der marne entlang, nach paris, quer durch belgien nach aachen? oder ein ferienhaus auf pellworm? oder…?