oettern – stadtilm – ilmenau: 60km. kaum reiseradler hier unterwegs, schon gar nicht flussaufwärts.
nach einer regennacht mit wenig schlaf – der regen prasselt mit voller lautstärke auf die zelthaut – können wir im trockenen (nicht trocken!) das nasse zeug einpacken. wir haben glück: es bleibt den ganzen tag trocken, zur mittagszeit sogar etwas schwül.
im oberen ilmtal schlängelt sich die ilm idyllisch durch das wellige tal mit feldern und weiden. pferde, kühe, esel, schafe, ziegen und strausse – alles ist dabei. teils auf schmalen waldwegen, dann wieder mitten durch die felder, radeln wir durch den frühherbstlichen tag. die wolkenverhangene landschaft teilweise wie ein aquarell. die orte liegen an den hängen, immer noch mit den typischen schiefergedeckten kirchtürmen und vielen schieferfassaden. von den höhen grüssen burgtürme, kleine schlösser und güter.
wir kehren zu einem frühen mittagessen in kranichfeld in ein bistro ein, mit leckerem hausgemachtem essen. gestärkt geht es weiter, immer leicht fluss- und bergauf.
die kunst- und senfmühle kleinhettstedt, ein imposanter langer fachwerkbau mit einer beweglichen laderampe aus holz. mühlenladen und lokal montags leider geschlossen…
stadtilm wartet schon bei der einfahrt mit majestätischem domartigem doppelkirchturm auf. vor ort entpuppt sich st. marien als renovierungsprojekt seit 1999, das dach und einige fassaden schon neu, der rest baufällig und geschlossen.
die ilm, durch den nächtlichen regen kräftig angeschwollen, fliesst lustig über kleine wehre und über steinfurten. der radweg jetzt meist direkt entlang dem flüsschen. am ende sogar als fahrradstrasse – und schon sind wir in ilmenau zum nachmittäg-lichen bummel und kaffee.
goethe war hier 27 mal. und auf dem hausberg kickelhahn hat er das berühmte kleine gedicht geschrieben:
über allen gipfeln ist ruh. über allen wipfeln spürest du kaum einen hauch. die vöglein schweigen im walde. warte nur, balde – ruhest du auch.
ja, und wir ruhen jetzt für zwei nächte im schicken hotel tann: unsere klamotten und sachen trocknen. gemütlich duschen, warmhaben. zum abendessen forelle. urlaub eben. erholung vom outdoorstress.