26. august: von wundern der technik zu wundern der natur

leuthramühle – hohenwarte – eichicht/ kaulsdorf – saalfeld: 34km

heute soll’s nicht mehr so steil sein. ein kurzes stück am stausee lang, schon bewundern wir die staumauer hohenwarte, mit den anderen stauseen zusammen ein grosses wasserkraftwerk, von hitler begonnen, 1956 vollendet. auf imposante weise wird hier die zwiespältigkeit der wasserkraft sichtbar: vattenfall erzeugt hier ökostrom. aber zugleich wurden aus einem  natürlichen fluss künstliche seen gemacht. für die fische bedeuten die mauern das ende. wir hoffen, sie werden in der turbine nicht geschreddert. den waldhang ziert eine riesige schneise aus pumprohren des pumpspeicherwerks. wir können uns nicht vorstellen, dass so was heute in solchen dimensionen noch durchsetzbar wäre.

erst gehts nochmal lustig bergab, gleich hinter eichicht aber erwartet uns die erste von 4 happigen steigungen: gleich mal kurz 150m rauf, usw. dazu die sturmböen des tiefs „kirsten“, die den ganzen tag über uns wegziehen. auf dem weg liegen äste.

vor lauter quälen nicht zu vergessen: die landschaft ist wildromantisch, dunkler wald und felder ziehen sich über die berge, die wolken ziehen schnell darüber. hin. dazwischen liegen die kleinen verschlafenen dörfer mit einem dorfplatz, linde und bänkle drum herum. reschwitz wartet mit schönen fachwerkhäusern auf.

saalfeld bietet das naturwunder feengrotten: die ehemaligen alaunschiefer-bergwerke wurden 1860 aufgegeben. wegen des besonderen stark mineralhaltigen wassers haben sich sehr schnell tropfsteinhöhlen gebildet, die man heute besichtigen kann, samt feenweltchen und erlebnismuseum. wir radeln die ganzen 3 km hinauf, um festzustellen, dass hier der bär los ist. führungen sind ausgebucht. fluchtartig verlassen wir das wenig coronakompatible gelände. also keine feengrotten für uns heute.

unten in  der altstadt genehmigen wir uns kaffee und sahnemächtige windbeutel. besichtigen die wunderschöne gotische andreaskirche, die im chor eine himmelswiese beherbergt: deckenfresken mit 200 verschiedenen pflanzen.

der zeltplatz an der saale ist einfach und idyllisch. mit saaletreppe und nutrias, die vorbeischwimmen. gemütliches abendessen auf der überdachten sitzbank. spaziergang. saaletreppensitzen. ost-west-plausch mit dem platzbesitzer.

Ein Gedanke zu „26. august: von wundern der technik zu wundern der natur“

  1. Liebe Eva und Andreas,es ist ein Genuß eure Schielderungen zu lesen, ich freu mich immer aufs neue.
    Weiterhin gut geradelt

    Rainer

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