2021-09-12/13 Schlussetappe

bad rappenau – heilbronn – lauffen – besigheim – bietigheim-bissingen: 55km bietigheim – ludwigsburg – korntal: 19km

sonntagsradeln am neckar ist für einsamkeitsverwöhnte nicht so ganz das richtige – viel zu viel los! wir lassen heilbronn links liegen, gönnen uns in lauffen eine gemütliche mittgaspause und in besigheim kaffe und kuchen und eis. in bietigheim werden wir von unseren guten freunden gastlich aufgenommen und geniessen gemeinsam einen schönen abend.

am montag dann die klassische ernüchterung: bei den s-bahnen richtung stuttgart und böblingen steht ein rotes „fällt aus“. also schwingen wir uns nochmal aufs rad und fahren unter wolfgangs führung nach korntal, um von dort aus vollends nach hause zu fahren.

also: bis zum nächsten mal!

2021-09-11 RadErFahrung: Erinnerungstour nach fünf Jahren

krumbach – mosbach – neckar-elz – gundelsheim – bad rappenau: 46km

wir lassen die räder auf der wanderbahn nach mosbach rollen, geniessen dabei nochmal die ländliche ruhe. ein bauer eggt seinen acker. im wald rascheln schon die herbstblätter. ein brunnen lädt zur rast. ein kleines wasserrad erfreut die seele.und schwupps, sind wir in mosbach, radeln an der elz bis zur neckarmündung und finden uns auf dem neckarradweg wieder.

ab hier ein kleines revival unserer rückkehr von der nordseeumrundung vor fünf jahren. burg hornberg grüsst über neckarzimmern. und in gundelsheim kehren wir auf ein stück torte beim schokolatier schell ein. dann biegen wir auf den salz-und-sole-radweg ab ins mühlbachtal und dann das idyllisch-pittoreske fünfmühlental hinauf. noch zwei schlenker, ein stück durch den kurpark, und wir sind am solebad rappsodie. wir kriegen eine badezeit – nichts wie rein – entspannen in salz- oder selen-zink-solewasser.

wir übernachten wieder im adler und geniessen pastis und französisches menü.

wanderbahn
hornburg

j

2021-09-10 Main – Mud – Odenwald

wertheim – miltenberg – amorbach – mudau – limbach – krumbach: 74 km

ab miltenberg ist der main nochmal richtig schön naturnah und ruhig. es geht viel weniger an der strasse entlang als gestern. gänsescharen auf den mainauen: grau- und nilgänse abwechselnd. bei faulbach ein wunderbar gestalteter asiatisch-japanischer garten, mit gästebuch und verweil-liege. da ist die henneburg oberhalb stadtprozeltens und die fähre zum gegenüber liegenden mondfeld. rot leuchtende buntsandsteinfelsen an den steilen hängen.

miltenberg zieht sich der länge nach am main entlang. eine fast endlos lange alte gepflasterte „hauptstrasse“, eher gasse, gesäumt von fachwerkhäusern und kleinen läden mit viel flair. ein tanklaster zwängt sich durch die gasse, wahrscheinlich kommt der von der ortsbrauerei 100 meter weiter.

bis hier waren viele radler unterwegs. als wir nun auf den main-neckar-radweg durch den odenwald abbiegen, sind wir sehr schnell fast allein. nur noch eine kleine adfc-gruppe und ein paar einzelne radler, alle mit dem pedelec. wir radeln im mugtal, aber täusche dich nicht: es geht viel stramm hoch. bis amorbach noch echt moderat, im stillen fachwerkstädtchen kehren wir auf ein bier (ohne) und eine saftschorle ein. dann geht es fast stetig ordentlich bergauf, aber meist fahrbar. nur zweimal steigen wir für ein kurzes stück ab. es geht lange einsam durch den wald, links der steile abgrund, rechts der berghang, sehr gut ausgebaut und durchgehend asphaltiert. zwischendurch kommen wir an interessanten stationen des „smart pfad odenwald“ vorbei, an denen auf spielerische, be-greif-bare weise verschiedene themen der natur aufgreift, z.b. insekten oder das thema wasser. ünglert ist ein beschauliches bio-energie-dorf mit kleiner frommer kapelle und erklärstationen. dann radeln wir einmal durch mudau – immer wieder stehen hier häuser leer.

ab hier beginnt der wanderbahnweg, eine alte schmalspurbahnlinie, der odenwald“express“ nach mosbach, der wegen seines mässigen tempos auch „entenmörder“ genannt wurde. wir aber radeln hier mit flottem tempo erst noch ein stück leicht hoch und dann runter, an limbach vorbei bis krumbach auf den campingplatz.

nach 74 km und dusche ist schon echt spät, wir entscheiden uns für spaghetti beim campingplatz-italiener statt noch selber zu kochen. eine gute wahl: kaum sitzen wir dort, fängt es an zu regnen – und das essen ist wirklich lecker.

asiatischer garten
henneburg
miltenberg
odenwald

2021-09-09 RadErFahrung am Main

hofstetten – lohr – marktheidenfeld – wertheim: 55 km

nochml ein heisser tag, ab mittag noch mit deutlichem gegenwind, der uns in die beine geht. in lohr, dem „tor zum spessart“ machen wir einen kleinen stadtrundgang durch die altstadt. der main fliesst träge und breit dahin. auf dem strom grosse flussschiffe, die entlang tuckern, einmal auch ein flusskreuzfahrtschiff. mittagszeit in erlach gegenüber der schönen kirche st. michael und st. getrudis. dann nach lengfurt auf einmal an den hängen weinberge, die sich an den steilen hängen hochziehen. wir passieren burg homberg. kurz vor bettingen sind wir wieder in baden-württemberg…

übrigens sind sehr viele radler am main unterwges, auch viele mit gepäck und sogar einige ohne stromunterstützung.

in wertheim sxhlendern wir durch die enge pittoreske altstadt, in der es „brummt“. alle cafes und eisedielen sitzen voll. wir sind k.o. und nehmen kurzfristig ein hotelzimmer: lange duschen. steckdosen zum aufladen . wir klettern zur imposanten burg hinauf und geniessen die blicke auf das städtchen. bummeln rauf und runter und gehniessen dann ein leckeres flammkuchen-essen samt pastis.

2021-09-08 Fränkische Saale pur

bad kissingen – trimberg – hammelburg – gemünden – hofstetten: 60km

nach einem solebade – bummeltag gondeln wir den schleifen der fränkischen saale nach. mal auf, mal ab. die sonne brezzelt, der heisseste tag, den wir dieses jahr hatten. maisfelder wogen, apfelbäume voller roter früchte, frisch gemähtes heu duftet durchs tal, frisch gepflügte äcker. falken in der luft. erste kleine weinberge. burgen grüssen von den hängen: eiringsburg, ruine aura, trimburg, schloss saaleck, ruine arnstein und die scherenburg in gemünden. iregndwo kaufen wir uns bauernhofkäse und essen ein bauernhofeis. in fuchsstadt eine erdfunkstelle zur kommunikation mit nachrichtensatelliten: rieseige satellitenschüsseln sind aufgebaut. in schönderfeld stehen noch pfeiler einer reichsautobahn, die hier mal gebaut werden sollte, aber nie fertiggestellt wurde. nachdem die A7 bei hammelburg das saaletal gekreuzt hat, wird es immer stiller und idyllischer. die dörfer verschlafen. das flüsschen baumumhangen. gemünden dann wieder geschäftigt mit vielen leuten. hier kommen die radler von main und saale zusammen. an der eisdiele nochmal ein eis. genau hier haben wir schon vor 6 jahren mal eins gegessen, an einem noch heisseren tag.

noch 3 kilometer und ein wenig den berg hoch und wir sind am spessartcamping in hofstetten – mal wieder als einzige auf der zeltwiese. nach dem lauten camping in bad kissingen an der strasse (dort nie campen, lieber ins hotel!), rattern hier die züge durchs tal…. ansonsten idyllisch mit schönem sonnenuntergang. jemand spielt alphorn. dann läutet die abendglocke. die ersten sterne tauchen auf.

bad kissingen

2021-09-06 RadErFahrung: Abwärts

wüstensachsen – thüringer hütte – oberelsbach – bastheim – wollbach – neustadt an der saale – steinach an der saale – bad bocklet – bad kissingen 71 km – ca. 450 höhenmeter rauf und viel mehr runter.

wir schaffen die hochröhn auch mit vollem gepäck! nur nehmen wir diesmal die strasse und nicht wie vorgestern den schotterweg. es sind nur wenige autos unterwegs. langsam und schnaufend erklimmen wir die 850m. über die hochfläche und dann flott runter zur thüringer hütte, die heute schön kfz-frei ist: es ist ruhetag. die abfahrt nach oberelsbach ist viel zu schnell vorbei. dort schlemmen wir im cafe kaffee und kuchen, pünktlich um 12 uhr mittags.

ab hier nehmen wir den hochrhönradweg an der els entlang durch wiesen und wäldchen und kleine dörfer. in wechterswinkel eine unscheinbare schlichte romanische kirche, das kloster ist jetzt ein kulturzentrum mit konzerten und kunst. noch ein paar „hubbel“ rauf und runter und wir sind an der fränkischen saale. hatten wir bisher im vogelsberg und auf der rhön kaum reiseradler (ein einziger wars in wüstensachsen, und mit pedelec), hatten wir im fuldatal und jetzt an der saale wieder deutlich mehr radler mit gepäck und ohne „e“.

wir lassen neustadt an der saale liegen und radeln durch die anderen orte flugs durch – das ist uns alles „too much“. ist eine andere welt hier unten. wir geniesen es, mal wieder mit 20 km/h durchzuradeln. die 30 km bis bad kissingen sind am ende aber doch irgendwie ganz schön weit.

2021-09-04 RadErFahrung Hohe Rhön und Schwarzes Moor

wüstensachsen – heidelstein – thüringer hütte – hochrhönradweg monuntainbike – schwarzes moor – birx – seiferts – wüstensachsen: 33km – 650 höhennmeter

heute also wieder aufs rad – ohne gepäck. die ersten 7 km geht es stetig aber fahrbar hoch, nur der teilweise grobe schotter ist mühsam – trotz „finder“ mit breiten weichen reifen. aber der weitblick über die weiden bis in die ferne, oben auf der langen rhön, ist super. wir radeln ein stück auf der hochrhönstrasse, gewöhnungsbedürftig ist es schon, wenn 15 mototrräder hintereinander an dir vorbeibrausen… wir düsen zur thüringerhütte runter und an ihr vorbei – diese park-rastplätze sind speziell: rummelig autolastig schräg – besonders wenn wir von einsamen wegen im wald kommen…

auf dem hochrhönradweg für mountainbiker, aber immer auf forstwegen, geht es durch den wald auf und ab, wir treffen nur wenige wanderer, keine radler. wie gestern plätschern, gurgeln und gluckern überall kleine und grosse bäche. wir durchqueren eine furt des eisgraben lieber über das kleine holzbrett als durch die riesenpfütze von furt, deren tiefe wir nicht einschätzen können. der eiegraben ist ein kalter bach, der vom moor herunter kommt und in der schneeschmelze reissend tief ist. der eisgraben ist aber auch eine tiefe schlucht mit einer höhle, frauenhöhle genannt, da der sage nach das burgfräulein beim überfall sich samt dem immensen burgschatz dorthin rettete – was aber wohl nicht gelang. bis heute ist der schatz verschollen. und das burgfräulein mit ihren zofen erscheint alle sieben jahre und singt wundersam schön von ihrem schicksal. – wir klettern aber nicht zu der höhle runter….

nochmal feste auf die hohe rhön gestrampelt – und wir sind am schwarzen moor, legen uns trotz rummel in zwei liegestühle und essen wurst/ currywurst. die räder schliessen wir eine der bereitstehenden radgaragen ein, die vorbildlich für radler mit gepäck konzipiert sind. dann wandern wir den lehrpfad schwarzes moor über 2,7 km lange bohlenwege. durch moor- und karpatenbirken, weite heidekraut- und rauschbeeren-ebene, an kleinen moorlöchern mit sonnentau und allerlei moosen und flechten vorbei. es ist wunderschön, nicht überfüllt, wir lesen in ruhe die tafeln zu entstehung, pflanzen und geschichte des moors.

ein paar hundert meter hinter dem parkplatz findet sich eine kleine grenzgedenkstätte mit einem wachtturm und einem stück grenzzaun. immer wieder unvorstellbar, dass das lange zeit unsere realität war. andreas erinnert sich, dass er als bub mit seinem opa otto von hofgeismar aus zu einem turm gefahren ist, von dem aus man in die ddr „gucken“ konnte. wo genau das war, weiss er natürlich nicht mehr.

dann die steile schnelle lange abfahrt von birx nach seifert. beim honigmann an der strasse (eva macht natürlich unvermutet ne vollbremsung) probieren wir honigsorten und nehmen ein glas begehrten thymianhonig mit. noch schnell ins kneippbecken gesprungen, auf dem ulsterradweg nochmal heftig hoch und runter – bis wüstensachsen.

räumen, duschen. essen gehen, wieder in „lisas welt“ – balkanküche würzig und bodenständig lecker – können wir nur empfehlen!

2021-09-03 Schafstein

bis wir loskommen, ist es schon mittag…. also passt die etwas kürzere wanderung auf den schafstein mit 10 km. sie hat es dafür bergmässig in sich. auf den schafstein geht 250 höhenmeter rauf – und hier hält man wohl nicht so viel von serpentinen, es geht einfach grad rauf über wiesen und durch den wald. eine gruppe rotmilane kreisen über uns. nach einem ebenen erholstück der letzte kletterige anstieg zum gipfel des schafskopfs auf 830m höhe, über felsbrocken und wurzeln, diesmal tatsächlich in mini-serpentinen. oben auf beiden flwnken des berges schöne ausblicke – und basalt-blockhalden: das sind aus vulkanzeiten zerbrochene, verwitterte basaltsäulen, die sich den hang hinabgiessen. diese blockhalden sind mit zum teil seltenen moosen und flechten bewachsen bzw. besiedelt (schaut selber nach, was flechten eigentlich für lebewesen sind). sie sind bis zu 30 meter tief (oder dick). an der westseite war die blockhalde gleichzeitig ein gletscher, das kann man noch deutlich erkennen. wir sitzen und gucken und staunen. linker hand die wasserkuppe – im minutentakt werden die segelflieger hochgezogen. wissen die eigentlich, mit was für einem lärm sie die ganze gegend überziehen?

nicht ganz so steil geht es hinab nach reulbach, unterwegs schrecken wir eine kleine rotte frischlinge auf, die davonhoppeln. von der muttersau zum glück nichts zu sehen. pilze hat es übrigens überall haufenweise. neulich im vogelsberg in der spülküche erzählte eine frau auf die frage, ob sie beim pilzesammeln erfolgreich war: „mit der sense kann man die ernten, dieses jahr!“

reulbach, ein kleines dorf im zeichen des holzes: ein riesiges sägewerk, laster werden mit palettenweise gepacktem holz beladen. drei schritte weiter wird gerade ein bio-holz-fertighaus-anbau aufgestellt. weitere holzfirmen und möbelschreiner folgen. am ende des dorfes gehts wieder stramm rauf zur mariengrotte. dazu muss man sagen: hier hat jeder ort und jeder weiler seine eigene mariengrotte, überall kommen wir an hinweisschildern vorbei.

es geht weiter stramm rauf zu einem idyllischen weiher und der kleinen hölzernen martinskapelle mit aussichtspunkt – und dann von oben wieder ganz runter nach wüstensachsen.

zur feier des hochzeitstages gehen wir essen, mit sekt, tzatziki, rhönforelle und gemüse, zum nachtisch palatschinken vom feinsten. wir trinken wein und liegen dann später kichernd im zelt…

2021-09-02 WanderErfahrung Rotes Moor

wir schlafen lange aus. kommen spät weg. nach kurzem steilem anradeln wandern wir den rundweg ums rote moor, etwa 14km, wir nehmen aber zwei abkürzungen, weil die beine von gestern noch lädiert sind.

wir stapfen auf schmalen pfaden durch schöne wiesen und wälder, geniessen den blick auf die wasserkuppe. schauen den segelfliegern nach, die einer nach dem anderen von motorfliegern hochgezogen werden. überall plätschern kleine bäche und quellen. in der kernzone des roten moors geht es über bohlen durch wunderbare birkenwälder mit farnen, schachtelhalm und heidelbeersträuchern. das moor wurde bis anfang der 80er-jahre abgebaut und zerstört, jetzt wird mühsam versucht, wieder genug feuchtzonen zu schaffen. wir kommen an dem ehemaligen dorf mohr vorbei, das nach einem moorbrand auf der entstandenen fläche aufgebaut, im 30-jährigen krieg aber wieder zerstört wurde. ein schmaler pfad führt uns über eine hochweide voller felsbrocken. wundersame gegend. wir sitzen lange auf einem bänkle, schauen den kühen und vögeln zu. dann der letzte aufstieg – und hinunter zu den rädern.

einkaufen. bier und schorle trinken. sonne geniessen. essen kochen. es wird schnell sehr feuchtkalt, sobald die sonne weg ist.

wasserkuppenblick