bis wir loskommen, ist es schon mittag…. also passt die etwas kürzere wanderung auf den schafstein mit 10 km. sie hat es dafür bergmässig in sich. auf den schafstein geht 250 höhenmeter rauf – und hier hält man wohl nicht so viel von serpentinen, es geht einfach grad rauf über wiesen und durch den wald. eine gruppe rotmilane kreisen über uns. nach einem ebenen erholstück der letzte kletterige anstieg zum gipfel des schafskopfs auf 830m höhe, über felsbrocken und wurzeln, diesmal tatsächlich in mini-serpentinen. oben auf beiden flwnken des berges schöne ausblicke – und basalt-blockhalden: das sind aus vulkanzeiten zerbrochene, verwitterte basaltsäulen, die sich den hang hinabgiessen. diese blockhalden sind mit zum teil seltenen moosen und flechten bewachsen bzw. besiedelt (schaut selber nach, was flechten eigentlich für lebewesen sind). sie sind bis zu 30 meter tief (oder dick). an der westseite war die blockhalde gleichzeitig ein gletscher, das kann man noch deutlich erkennen. wir sitzen und gucken und staunen. linker hand die wasserkuppe – im minutentakt werden die segelflieger hochgezogen. wissen die eigentlich, mit was für einem lärm sie die ganze gegend überziehen?
nicht ganz so steil geht es hinab nach reulbach, unterwegs schrecken wir eine kleine rotte frischlinge auf, die davonhoppeln. von der muttersau zum glück nichts zu sehen. pilze hat es übrigens überall haufenweise. neulich im vogelsberg in der spülküche erzählte eine frau auf die frage, ob sie beim pilzesammeln erfolgreich war: „mit der sense kann man die ernten, dieses jahr!“
reulbach, ein kleines dorf im zeichen des holzes: ein riesiges sägewerk, laster werden mit palettenweise gepacktem holz beladen. drei schritte weiter wird gerade ein bio-holz-fertighaus-anbau aufgestellt. weitere holzfirmen und möbelschreiner folgen. am ende des dorfes gehts wieder stramm rauf zur mariengrotte. dazu muss man sagen: hier hat jeder ort und jeder weiler seine eigene mariengrotte, überall kommen wir an hinweisschildern vorbei.
es geht weiter stramm rauf zu einem idyllischen weiher und der kleinen hölzernen martinskapelle mit aussichtspunkt – und dann von oben wieder ganz runter nach wüstensachsen.
zur feier des hochzeitstages gehen wir essen, mit sekt, tzatziki, rhönforelle und gemüse, zum nachtisch palatschinken vom feinsten. wir trinken wein und liegen dann später kichernd im zelt…



