herbstein – vulkantherme – lauterbach – bad salzschlirf – schlitz – pfordt 42km
wir geniessen nochmal frau kaages leckeres frühstück. checken aus unserem vorübergehenden container-zuhause aus. fahren zur vulkantherme, stürzen uns ins warme nass, lockern die waden und oberschenkel an der düse, fühlen uns leicht und unbeschwert.
dann radeln: auf dem bahnradweg, dem wir ab jetzt folgen, flutscht das einfach, egal ob’s hoch oder runter geht. aber heute mittag geht es erst mal runter, dazu noch mit rückenwind. auf den wiesen störche und hasen. wenige radler.
lauterbach ist ein richtig romantisches fachwerkstädtchen. echt süss. das einzige problem, das die lauterbacher haben, ist ein selbst gemachtes: überall drängeln sich autos durch die gassen, parken gehwege und plätze voll. ein friedensprojekt „kleidet“ jedes jahr ein „sieges“-denkmal zum deutsch-französischen krieg 1870/71 mit bunten friedensbotschaften ein, in diesem jahr mit gestalteten krawatten. es gefällt uns richtig gut. ein alter herr kommt gleich zu uns und sagt, das seien aber nicht alle lauterbacher, die das gut finden… wir sagen ihm, dass wir es gut finden. schliesslich muss er abziehen.
nach einem kleinen mittagessen im cafe stöhr (lecker) geht’s weiter bis zur ruine wartenberg, mit prima ausblick. bad salzschlirf präsentiert sich als ehemals mondänes kurstädtchen, das seine besten tage längst hinter sich hat. schlitz trumpft mit einer steilen engen altstadt mit sage und schreibe fünf burgen auf. dazu eine hübsche romanische, immerhin dreischiffige basilika. im schaukasten ein aufkleber „mach doch was du glaubst“ – kannste betonen, wie du willst.
ein stück an der schlitz entlang um den kleinen bergrücken herum, wo sie in die fulda fliesst – und wir sind im fuldatal. noch ein wenig rauf und runter. dann radeln wir im dörfchen pfordt ein zum bauernhofcamping der familie haennesse. wir sind hier ganz allein, auch die schlafwagen sind unbesetzt. haben alles für uns, inklusive hollywoodschaukel. schwalben am immer blauer werdenden himmel. am abend wird es kühl und feucht. eine grille beginnt zu zirpen. dann sind die schwalben weg und die erste fledermaus saust über uns hinweg. irgendwo blökt etwas. der himmel wird orange.



