der blinde passagier

24.08.16 turnhout – postel – bocholt – 59 km

heute müssen wir euch endlich mal die alte geschichte vom blinden passagier, den andreas bei sich hat, erzählen. nebenbei radeln wir viele kilometer geradeaus am kanal entlang, aber schön schattig, denn es ist eine kanal-allee.

also: es war irgendwo in norwegen, im juni al

so, da hat andreas unwissentlich, wie das so üblich ist, einen blinden passagier aufgenommen. zuerst hat er nur feine spuren gefunden: da war am morgen zwischen lenker und licht ein spinnennetz. ohne was zu denken, hat er es weggewischt: wie sieht denn ein velotraum mit spinnennetz aus! am nächsten morgen war es wieder da. und am übernächsten morgen auch. die spinne, die sich da wohl auf dem fahrrad eingenistet hat, haben wir lange nicht gefunden. aber bis heute, also seit drei monaten, reist sie mit uns. jetzt kann andreas sie manchmal sehen, wenn er sich morgens ganz vorsichtig dem fahrrad nähert. sowie man es bewegt, ist sie weg. ach: und neuestens wandert sie zwischen lenker und sattel hin und her – oder sie hat einen kollegen an bord geholt. das hat nicht jeder: eine mitfahrspinne.

ja, nebenbei sind wir nun also pünktlich zur mittagsmesse in der romanischen abtei postel angekommen. wir nehmen eine zeitlang am gottesdienst teil, dann schleichen wir uns wieder fort. die mönche haben hier ganz weisse gewänder… sie stellen sirup und likör, tees, bier, käse und brot her. wir bummeln durch den klostergarten, dann geht es weiter.

in der hitze dürfen wir heute lange im schatten am kanal oder im wald fahren, das tut ziemlich gut. vor bocholt steigen wir schon am frühen nachmittag am campingplatz goolderheide ab. kurzer sprung in den kleinen see, ein wenig schmodderig, dann unter die dusche. mal wieder wäsche waschen…. echt belgisches lieblingsessen bei der „frittur“: friten, bitterballen – das sind kleine frittierte  kugeln, innen eine undefinierbare irgendwie matschig fleischige masse, brrr… – und ein spiess in dicker sosse frittiert. kaaskroketten hatten sie leider (?) nicht mehr. da braucht man viel cola zum neutralisieren dazu…

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blinde passagiere muss man erahnen…

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abtei postel

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Ein Gedanke zu „der blinde passagier“

  1. Herrlich diese Erzälung, klingt wie ein Märchen das müßt ihr aufheben.
    Danke für die vielen schönen Berichte Euer Rainer München

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