margeriten und lupinen

11.06.16 hamresanden – birkeland – lillesand – grimstad – nidelv – 75 km

wir radeln am fluss tovdalselva nych birkeland. die landschaft verändert sich: alles etwas milder, weniger steil und schroff, viel wald und felder. vor den häusern gibt es jetzt gemüsegärten. erdbeerfelder und himbeerplantagen. die früchte sollen besonders süss werden, da sie so lange sonne bekommen: bis 11 uhr abends. am waldrand maiglöckchen. orgien von lupinen und margeriten. nach lillesand ist ein neuer breiter beleuchteter radweg im bau, teilweise schon fertig. wow. lillesand ist ein beschauliches wunderhübsches städtchen. irgendein ein fest wird gefeiert, mit blasmusik, tombola und waffeln. im hafen laufen ständig neue boote ein, kleine grosse, alles ist dabei. auf der strasse wummern motorräder vorbei, lauter „richtige“, goldwings und harleys, mit anhänger,drunter machen es die norweger nicht.  wir radeln auf der 420 weiter nach grimstad und lassen den alten postweg (schotterpiste) links liegen. das meer blaut, blauer geht es nicht. der nidelv camping am nidelva-fluss ist in wochenendstimmung, es gibt disco… wir haben pilzragout und honigmelone. lecker.

alles normal: sonne, wolken, meer

10.06.16  mandal – soegne – kristiansand – hamre – 75 km

ein tag ohne besondere vorkommnisse. immer weiter die schären mit buchten, hütten, bootshäusern. das wasser glitzert in der sonne wunderschön. die strassen heute in dauer-welligem leichtem auf und ab. in soegne verlassen wir die offizielle route, umgehen die alte poststrasse, und nehmen die 456 an der küste entlang. das bewährt sich, nach kristiansand rein sind es gut beschilderte radwege. die schären werden immer äpittoresker, niedlicher.

kristiansand – als erstes kriegen wir ein paar regentropfen ab – ist eine der grösseren norwegischen städte, im schachbrettstil erbaut. wir bummeln die fussgängerzone entlang, trinken kaffee, schauen uns die fiskebrygga an und kaufen ein wenig frischen lachs (zu andreas‘ leidwesen). gucken bei der christiansholm festung vorbei und radeln dann wieder gut geführt aus der stadt hinaus bis zum hamre familiecamping.

übrigens, was uns schon gestern in mandal aufgefallen ist, heute wieder in kristiansand: hier sind so viele mütter mit kleinkindern unterwegs, wie wir schon lange nicht gesehen haben. die norweger kommen uns alle so jung vor… ahh, wir lesen grade in wikipedia: norwegen hat eine der höchsten geburtsraten europas. es hat damit zu tun, dass das system für die kinderbetreuung sehr gut ist und beide eltern ohne schwierigkeiten arbeiten können. heute haben wir haufenweise schulklassen auf ausflügen gesehen. die sommerferien fangen hier am 24.06. an.

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tour de norge – pausentag

09.06.16 mandal – nur fusskilometer

nach den heftigen bergtagen gibt es einen pausentag für die müden muskeln und streicheleinheiten für das ego. ausschlafen. bisschen handwäsche. bummeln, einkaufen. pizza, eis und kaffee. ein aufstieg auf den urainenborg, den innenstadt-hausberg mit aussicht. eva lässt sich beim friseur stylen (red and very short). abends echt norwegische fiskekaker (kleine küchle, nicht soo weltberühmt) und salzkartoffel, nachher gibts noch obstsalat, lecker!

schaffa, schaffa, pedale treta…

08.06.16  lunde – farsund – lyngdal – spangereid – vigeland – mandal – 69 km – 1100 höhenmeter

wieder ein sonnentag. wir kommen spät los, kaufen in farsund erst mal ein, suchen einen bankomat, der nicht out of order ist – bis wir richtig losradeln, ist es 11.30 uhr. auf der 43 brausen wir los, es geht erst mal hoch…. in kolevoll umgehen wir die schlechte und bergige schiebestrecke – tipp für alle norwegenradler: auf der 43 weiterfahren und die tunnel auf der alten landstrasse direkt am lyngdalsfjorden umgehen, sehr flott, keine nennenswerten steigungen. die steigungen kommen dann aber auf der 401 nach vigeland, nicht zu knapp, teilweise sehr steil und anstrengend. schön wie immer, aber wir waren irgendwie sehr mit der strasse, uns selber und unseren oberschenkeln beschäftigt.

„die norweger“ übrigens bauen, kaufen, mieten ein haus nur mit dazugehörigem bootshaus oder bootsgarage. es gibt immer mehr davon, ganze bootsparkhäuser sozusagen. wir kommen an einem neubauviertel mit langen bootsanlegerreihen vorbei, die verkaufswerbung entsprechend.

das letzte stück nach vigeland fahren wir auf der E39 und umgehen wieder die übel steile schiebestrecke, die rolf und fritz, unsere beiden schweitzer so gequält hat. danke für eure tipps! ziemlich ausgepowert kommen wir in mandal im sjoesanden feriesenter an. hier kriegen wir ein stromkabel geliehen, so dass wir ohne ende laden können. nudeln bolognese und jordbear med floete….

ach, und übrigens: heute vor 2 monaten sind wir gestartet!

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höhenmeter, wald und bronzezeit

07.06.16  svindland – kvinesdal  –  listeid – vanse  – lunde – 73 km – 1523 höhenmeter (1784 höhenmeter gestern)

die höhenmeter lassen nur ein klein wenig nach, dafür haben wir heute etliche kilometer unbefestigte strasse: lässt sich ganz gut fahren, aber sehr langsam. dafür bekommen wir wieder sehr viel natur. schattige kühle mischwälder. man hört nur das gluckern der kleinen bäche neben der strasse, die vögel und unser bergauf-lokomotive-schnaufen. grossartige blicke auf schwarzblaue und türkisgrüne fjorde und seen. die berge sind nun ganz bewaldet. wir schauen auf eine eisenhütte hinunter, die rotglühende schlacke läuft vor der halle aus.

zwischendurch haben wir hänger, aber wir geben nicht nach. auch der übel schmeckende energy-riegel wird jetzt gegessen.  dann werden die felsen wieder schroff. auf einmal der blick auf das offene meer und die küstenlinie.

ein kleiner spaziergang bringt uns zu den bronzezeitlichen felsmalereien in pennefeltet: man sieht langboote und kleine runde punkte oder schalen. ab hier ist es wieder flach, äcker und die lerchen sind da – und wir düsen zum lomesande familjecamping (den letzten unbefestigten abschnitt lassen wir aus).

bilder von heute und gestern:

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schiffe aus der bronzezeit

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alte fischerhütten in helleren

von der stirne heiss…

06.06.16 hauge i dalane – flekkefjord – svindland – 55 km

… rinnen tut der schweiss. heute haben wir die etappe mit den steilsten stücken geschafft! eigentlich müsste man jeden kilometer doppelt zählen. gleich nach dem start bis flekkefjord 3 fette steigungen, quasi von 0 auf 200, dann wieder auf 0 zum joessingfjorden und rauf auf 275, dann runter auf 0 nach ana sira, wo wir snickers und smoothie tanken (da gibts tatsächlich einen laden!), schliesslich in etappen nochmal rauf auf 180 – und wieder ganz runter nach flekkefjord. die strecke an der 44 entlang ist ziemlich spektakulär: felsen aufgetürmt, hohe steinwände, wieder und wieder seen und wald… es wird nicht langweilig. hungrig wie wir sind, verschlingen wir in flekkefjord eine riesenpizza (fast).

dann kommt am nachmittag der schwierigere teil. es geht nichmal auf 190 und damm 235 m hoch, aber diesmal nicht komfortabel auf der strasse. die 39 ist zu stark befahren und hat etliche tunnel. wir müssen mit einem schotterpfad vorlieb nehmen, der steil auf und ab geht: mit den schweren rädern quasi unfahrbar. nur zwei kleine stücke auf der strasse. wir schieben mühsam hoch und manchmal auch wieder runter, fluchen und jammern, und empfehlen allen radlern dringend, das schotterstück direkt nach (oder vor) flekkefjord zu meiden und die strasse zu nehmen (am selura-see), trotz der vielen laster. erst das stück hinter birkeland auf der alten autostrasse ist wieder richtig schön. liebe norweger, hier müsst ihr noch nacharbeiten!

zwei weiteren fernradlern begegnen wir, die uns entgegenkommen. das schweizer paar kurz vor dem campingplatz will am abend noch bis kurz vor flekkefjord. wir tauschen erfahrungen aus. sie sind auch schon rolf und fritz begegnet, die hinter ihnen sind.

wie schön die dusche, die cola und der rest pizza. am see sitzen und blog schreiben. schafglocken, von ferne die strasse. übrigens scheint die gegend hier fest in der hand von deutschen (jungsenioren)wohnmobilisten… wir treffen auch welche auf dem camping wieder, denen wir heute morgen schon begegnet sind. das ist nett.

in buchten und um buchten und um buchten herum…

05.06.16 ogna – egersund – avendal – sogndal strand – hauge i dalane – 66 km

man denkt nicht, dass es immer noch schöner sein kann. die sonne knallt, kein wölkchen. das erste stück bis hellvik und dann nach egersund fahren wir hauptstrasse. die 44 ist am sonntag ziemlich leer und um jede kurve bietet sie neue buchten, seen, felsberge. wir können uns nicht sattsehen und bemerken die steigungen kaum. in hellvik nehmen wir die gamle jaerbanen, eine alte bahnstrecke. die ausblicke auf meer und buchten werden noch pittoresker. da nehmen wir auch die kurzen heftigen an- und abstiege in kauf, die wir wegen dem schotter schieben müssen (rauf und runter!). wir radeln durch den magma geopark. das viele eisen prägt die gegend seit alters, heute noch wird titan abgebaut. im joessingfjord gab es vor 30 jahren einen giftunfall, der meeresboden dort ist meterdick mit titanschlamm bedeckt.

in egersund besorgen wir an der tanke würstchen und eier, wir haben vergessen, dass heute sonntag ist…

aber es soll noch besser werden: in avendal geht es ab auf eine kleine singleroad, zum teil (fein)geschottert, mit einigen fiesen steigungen. aber die belohnung! schattiger laubwald wechselt mit seen und kargen felsen, dann wieder kleine geschützte buchten mit hellblauem wasser, draussen das offene meer mit seinen wellen. und überall haben die norweger ihre sommerhäuser in den felsen, ihre bootshäuser in den kleinen naturhäfen. kein wunder, dass sie nirgendwo anders hingehen… eine schleife nach sogndalstrand, einem fischerdorf, slow cite, niedlich, touristisch.

und schliesslich 2 km hinein ins tal des bakkaano, einem breiten kieselfluss mit glasklarem wasser. der bakkaano-camping ist ein  ehemaliger bauernhof, jetzt sind ferienwohnungen im futtersilo. sehr ruhig, schicke dusche, nette leute, die auch deutsch sprechen.

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a day off

04.06.16 brusand/ ogna

wir sitzen in der sonne, drehen den bergen eine lange nase und warten, bis unsere klamotten waschen und trocknen. dafür, zum lesen, bisschen was einkaufen, faulenzen und bräunen ist heute ausreichendst sonne da. sommer, kurze hosen, yeah!

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hängebrücke von gestern
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fjordfahrt nedstrand – stavanger

sonne satt und flaches land

03.06.16 nedstrand – stavanger – sandnes – voll – orre – varhaug – ogna – 79 km

sonnenschein, blauer himmel, und es beginnt mit einer wunderschönen fährefahrt durch den fjord, an verschiedenen inseln vorbei bis nach stavanger. das linien-speedboot, eine kleine katamaranfähre (nicht für autos) geht nur einmal am tag (nur freitags zweimal, dafür samstag und sonntag nicht). also stehen wir früh auf, frühstück gibts erst am fähranleger, dafür aber frische brötchen und smoothie – und dann die 1 1/4-stündige fahrt mit hohen „glotzwerten“.

in stavanger tauchen wir aus der fjordeinsamkeit mit einem schlag ins städtische gewusel ein. wir bummeln durch die fussgängerzone, besichtigen die romanische domkirke mit gotischem chor und jugendstil-leuchterengeln. der hafen ist vom kreuzfahrtriesen“britannia“ sozusagen komplett dominiert. die fahrt durch rogaland ist ein starker kontrast zur strecke seit bergen: dicht besiedelt, industriegebiete, villen mit porsche aufgereiht am fjord – und dann flaches ackerland, kartoffel-, kraut- und karottenfelder, die erste mahd wird schon eingefahren. die lerchen sind wieder da, auch die austernfischer. wir düsen im höchsttempo: ahh, so geht radfahren, erinnern wir uns. aber es kommen auch zwei holprige küstenpfadabschnitte, mit schiebestrecke, und andreas legt sich mal kurz, aua! bei obrestad eine fahrradhängebrücke über den haaelva – ui, das wackelt! dann kehren wir zu viel apfelschorle im kulturzentrum-galeriecafe gleich dahinter ein. der radlerfreundliche brusandcamping ist nicht mehr radlerfreundlich, nimmt keine zelte mehr – also ein paar hundert meter weiter zum ognacamping. sehr hübsches plätzchen für uns: mit lupinen, die eva so liebt. pilze-lauchravout zu couscous. es ist fast halb zehn, und wir sitzen immer noch in der sonne.